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Mittwoch, 01 April 2015 00:05

Nartum wird in Hanse aufgenommen

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Freuen sich sichtlich über die neu montierten Ortsschilder : Bürgermeister Lars Rosebrock, Verwalter des Dorfarchivs Frank Jagels, Fritz J. Carstens Sohn des verstorbenen Dorfchronisten Fritz Carstens Freuen sich sichtlich über die neu montierten Ortsschilder : Bürgermeister Lars Rosebrock, Verwalter des Dorfarchivs Frank Jagels, Fritz J. Carstens Sohn des verstorbenen Dorfchronisten Fritz Carstens Frank Jagels

Historische Dokumente aus dem Nachlass von Fritz Carstens belegen Umschlagplatz Bremer und Hamburger Händler

Bericht aus der Zevener Zeitung VON THORSTEN KRATZMANN
Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Bei der Aufarbeitung des im Nartumer Fritz-Carstens-Archiv verwahrten Nachlasses des „Chronisten der Samtgemeinde“ stießen die Fachleute nicht nur auf sensationelle Fotos, sondern auch auf historische Dokumente.

Es ist schon lange bekannt und wurde auch schon in der Nartumer Dorfchronik erwähnt, dass Nartum an einer seit jeher viel genutzten Verbindung von Bremen nach Hamburg liegt. Jahrhundertelang zogen Heere,
Händler und andere Reisende durch das Dorf. Im Zuge der Sichtung und Aufarbeitung des Nachlasses von Fritz Carstens und zusätzlichen Materials, das von etlichen Nartumer Bürgern zur Verfügung gestellt wurde,
wird ein tieferer Blick in die Vergangenheit möglich. Es zeichnen sich schärfere Konturen der Geschichte Nartums am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ab. So trafen Vertreter der Hansestädte Bremen und Hamburg vor gut 600 Jahren eine Übereinkunft dahingehend, dass sie sich auf einen Umschlagplatz für Waren auf halber Strecke einigten – Nartum. An diesem Treffpunkt, das wird jetzt anhand der historischen Dokumente deutlich, fanden sich Jahrzehnte lang Händler aus Bremen und Hamburg ein, um Waren umzuladen oder zu tauschen. So konnten die Fuhrleute mit den Waren für die jeweils eigene Stadt noch am gleichen Tag wieder die Heimreise antreten. Nartum etablierte sich als Umschlagplatz und stand daher bis ins 16. Jahrhundert hinein unter dem Schutz der Hanse. Entsprechende Hinweise finden sich in etlichen Unterlagen, die jetzt im Fritz-Cartens-Archiv gefunden wurden. Aus den Dokumenten geht ferner hervor, dass jeden Donnerstag Fuhrleute aus Hamburg und Bremen in Nartum eintrafen.

Namenszusatz genehmigt


Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hat Nartums Bürgermeister Lars Rosebrock jetzt beantragt, Nartum den Namenszusatz Hansedorf zu verleihen. Die Landesregierung in Hannover hat die entsprechende  Genehmigung umgehend erteilt. Kürzlich wurden die entsprechenden Schilder am Ortseingang aufgestellt. Die offizielle Einweihung findet beim Hafengeburtstag am 19. September statt, zu der sich bereits zahlreiche Gäste angesagt haben.

 

Update aus der Zevener Zeitung vom 2.April 2015

Nartum wird doch kein Hansedorf

Aufmerksame Zeitungsleser werden es gemerkt haben, aber der eine oder andere ist uns vielleicht auch auf den Leim gegangen. Man findet ziemlich viel im Fritz-Carstens-Archiv, aber sicher keine Belege für einen Umschlagplatz der Hanse im kleinen Nartum. Das war ein Aprilscherz. Es wird also nichts mit dem Hansedorf, die Nartumer müssen sich vorerst mit ihrem rührigen Hafenverein begnügen. (ak)

Gelesen 4573 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 15 April 2015 21:06
Frank Jagels