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Dienstag, 21 Mai 2013 23:30

Gemahlen wird nächstes Jahr

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NARTUM. Der Deutsche Mühlentag lockt immer viele Besucher. So waren trotz des Regens am Pfingstmontag so einige Fahrradfahrer unterwegs, um nicht zuletzt an der Nartumer Mühle Halt zu machen. Aber auch Nartums Einwohner kamen zum Mühlen- und Backhausgelände und verbrachten die eine oder andere gemütliche Kaffeestunde.

 

„Es ist einfach zu kalt, um hier allzu lange zu sitzen.“ Darin waren sich die Besucher einig. Aber auch ein kurzes Vorbeischauen hat sich gelohnt, denn für alle, die das Herzstück der Mühle noch nicht kannten, boten Mitglieder des Mühlen- und Heimatvereins, insbesondere Rolf und Werner Dohrmann, fachmännische Führungen an und erklärten, wie einst mit der Mühle gearbeitet wurde.
Im Obergeschoss befinden sich die zwei Mahlsteine mit einem Durchmesser von 1,30 Metern. Sie mahlen das Korn zu Schrot – und beide Steine haben Furchen,
durch die das Schrot in den Trichter transportiert wird. So kommt es am Ende des Mahlvorgangs im Erdgeschoss an und fällt dort in einen eingespannten Sack. Eine Vorführung des gesamten Mahlvorganges ist generell möglich, allerdings sei der Aufwand, die gesamte Mühle anschließend zu reinigen und so vor Mehlwürmern und anderen Kleinstlebewesen zu bewahren, erheblich.

 

„Aber im nächsten Jahr, zum zehnjährigen Jubiläum des Mühlen- und Heimatvereins, werden wir hier ein besonderes Programm bieten – und zu diesem besonderen Anlass wird dann auch die Mühle laufen“ so Georg Lang, der 1. Vorsitzende des Mühlen- und Heimatvereins. Die Nartumer Motormühle wurde kurz vor 1900 erbaut und zum Schroten von Getreide zu Viehfutter und Roggen-Backschrot genutzt.
2005 setzten die Gemeinde und der Mühlen- und Heimatverein das Mühlengebäude an seinen jetzigen Standort am Brink um. Beim Neuaufbau wurde alles  originalgetreu restauriert und wiederhergestellt. Das Herzstück des Mühlengebäudes ist ebenfalls original übernommen und besteht aus einem 20 PS starken Dieselmotor und dem Mahlwerk. „Das macht ganz schön Krach, wenn der Motor an ist und die Mahlsteine oben knirschen“, erläuterte Rolf Dohrmann. Zu Demonstrationszwecken ließ Werner Dohrmann am späten Nachmittag schließlich den Motor kurz laufen. Ein beeindruckendes Geräusch bot sich den Besuchern.
Mit Wissenswertem und Butterkuchen versorgt, blieb noch Zeit für ein nettes Gespräch. Die Fortsetzung der Feiertags-Tour wurde vom Regen verschoben und so blieben die einen oder anderen doch noch ein gemütliches Stündchen länger sitzen. Bei Sonnenschein wären sicher mehr Besucher gekommen, aber über jeden
einzelnen, der da war, hat sich der Mühlenverein umso mehr gefreut. (df)

 

 

Gelesen 3780 mal Letzte Änderung am Sonntag, 31 August 2014 09:51
Dagmar Fitschen