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Samstag, 23 Mai 2015 11:56

Weltwärts nach Ecuador

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Mit eine selbst gefertigten ecuadorianischen Flagge bereitet sich Annkatrin Dohrmann und ihre Umwelt auf die elf bevorstehenden Monate in dem südamerikanischen Land vor. Mit eine selbst gefertigten ecuadorianischen Flagge bereitet sich Annkatrin Dohrmann und ihre Umwelt auf die elf bevorstehenden Monate in dem südamerikanischen Land vor. Kratzmann

Annkathrin Dohrmann leistet elfmonatigen Freiwilligendienst in Südamerika – Hilfe für Jugendliche

VON THORSTEN KRATZMANN

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 23.05.2015

Das Abitur ist fast geschafft, die Aufnahmeprüfung hat Annkatrin Dohrmann auch bestanden – Ende August will die 19-Jährige nach Ecuador aufbrechen. Es zieht die junge Nartumerin im doppelten Wortsinn weltwärts. „Weltwärts" heißt das Programm, mit dem das Bundesentwicklungshilfeministerium das freiwillige soziale Engagement deutscher Abiturienten im Ausland fördert.

Noch liegt die letzte mündliche Abiturprüfung vor ihr, und doch ist Annkatrin Dohrmann seit Monaten mit Ecuador beschäftigt. Ihre Gedanken kreisen um das Zevener St.-Viti-Gymnasium und um das Kolpingzentrum in Portoviejo, einer 200 000 Einwohner- Stadt in den Anden.

Doch das Lernen hat für die junge Frau nach acht Jahren Gymnasium mit dem Abitur kein Ende. Bis Ende August will sie ihre Spanischkenntnisse auffrischen, den Wortschatz, den sie sich von der siebten bis zur neunten Klasse angeeignet hat, möglichst erweitern.

Elf Monate wird sie vor allem spanisch sprechen, um sich mit den Jugendlichen aus sozial schwachen Verhältnissen zu verständigen, denen sie helfen möchte, ihr Los zu verbessern. Das Kolpingzentrum Portoviejo bietet Englischkurse an und veranstaltet Workshops zu Themen wie AIDS-Prävention, Recycling und Umwelterziehung, an denen junge Ecuadorianer teilnehmen können, die arbeitslos sind und keine Schule besucht haben.

Freiwilliges soziales Engagement – das treibt Annkatrin Dohrmann an. Zugleich möchte sie sich während des elfmonatigen Aufenthalts in Südamerika orientieren und darüber im Klaren werden, welcher Weg für sie der richtige ist. „Ich möchte mich weiter entwickeln", formuliert sie als Ziel. Die 19-Jährige möchte ausloten, wo ihre Fähigkeiten liegen und wann sie an ihre Grenzen stößt. „Wenn ich das meistere, dann, denke ich, kann ich auch spätere Herausforderungen meistern", ergänzt sie.

Mit Herausforderungen im Ausland kennt sich Annkatrin Dohrmann aus, war sie doch bereits für ein Jahr in den USA. Als Elftklässlerin lebte sie bei einer Familie in Wyoming. „Es hat mich begeistert, eine andere Kultur kennenzulernen", schwärmt sie vom USA-Aufenthalt. Sie ist davon überzeugt, dass dieses Eintauchen in das Fremde, dieses Einlassen auf das Leben und die Menschen in anderen Gegenden der Welt, der Völkerverständigung dient.

Das ist es, was „Weltwärts" bezweckt. „Das Programm fördert nachhaltig gegenseitiges Verständnis, gegenseitige Achtung und Toleranz. Gemeinsames Arbeiten und Lernen kennt weder Rassismus noch Ausgrenzung." So steht es im Faltblatt, mit dem Annkatrin Dormann um Unterstützer wirbt. Denn das Entwicklungshilfeministerium übernimmt 75 Prozent der anfallenden Kosten, die die „Weltwärts"- Reisenden verursachen. Das Kolpingwerk tritt als Projektpartner auf. Der gemeinnützige katholische Sozialverband führt im Schilde, das Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln zu fördern.

In diesem Licht ist auch zu sehen, dass die für die Teilnahme an „Weltwärts"-Projekten, die das Kolpingwerk betreut, ausgewählten jungen Leute die Finanzierungslücke schließen. Annkatrin Dohrmann und die anderen etwa 50 Gleichgesinnten, die die Aufnahmeprüfung im Januar in Bonn bestanden haben, sind gehalten, wenigstens 2255 Euro an Spenden einwerben. Das Geld ist erforderlich, um den Einsatz der Freiwilligen und die Vorbereitung darauf bezahlen zu können.

Die Spenden, um die Annkatrin Dohrmann bittet, „sind für den interkulturellen Dialog und die Völkerverständigung", betont sie. Wem liegt daran nicht?

Dass sie sich dafür einsetzt, dass sie soziales Engagement zeigen möchte, macht Annkatrins Eltern und ihre beiden jüngeren Brüder stolz. Wer die junge Nartumerin in ihrem Streben unterstützen möchte, der wendet sich per E-Mail an dohrmannkatrin ät gmail.com

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