Aktuelles aus Nartum
SPD-Mehrheit bestimmt neuen Bürgermeister
Bericht aus der Zevener Zeitung vom 5.12.2013 VON THORSTEN KRATZMANN
GYHUM. Ein Dutzend Zuschauer wollte Zeuge sein, wenn die Volksvertreter der Gemeinde Gyhum einen neuen Bürgermeister wählen. Sie erlebten am Dienstagabend im „Niedersachsenhof“ mit, wie die SPD-Ratsmehrheit Lars Rosebrock ins Amt hob. Der Nartumer tritt die Nachfolge des zurück getretenen Friedhelm Helberg an.
Da Helberg am vergangenen Freitag feierlich verabschiedet worden war, übernahm Susanne Dörfler (SPD) als stellvertretende Bürgermeisterin am Dienstagabend den Ratsvorsitz. Ihr oblag es, Friedhelm Dreyer (SPD) aus Gyhum als neues Mitglied im Gemeinderat zu verpflichten. Diese Tat vollbracht, war die Riege der sieben Sozialdemokraten wieder vollzählig und das Gremium konnte zur Wahl des Bürgermeisters schreiten. Namens der Mehrheitsfraktion präsentierte deren Sprecher Anno von Lenthe seinen Parteifreund Lars Rosebock als Kandidaten. Dass die CDU-Opposition auf einen eigenen Wahlvorschlag verzichte, tat deren Sprecher Alexander von Hammerstein kund. Im Anschluss ließ Gemeindedirektor
Johann-Dietrich Klintworth den Rat und den Kandidaten wissen, dass der zu wählende Bürgermeister qua Gesetz das Recht habe, den Posten des Gemeindedirektors zu beanspruchen. In diesem Falle ginge die Verwaltung der Gemeinde auf
den Bürgermeister über. Ein Sattelschlepper werde dann mit Akten aus dem Zevener Rathaus beladen und nach Nartum geschickt, kündigte Klintworth an. Mit Kopfschütteln signalisierten die Sozialdemokraten, Klintworth als Gemeindedirektor im Amt belassen zu wollen. Auf Antrag der CDU betrat ein Ratsmitglied nach dem anderen die provisorisch eingerichtete Wahlkabine, um geheim zu wählen. Sieben Stimmen entfielen auf Rosebrock – mutmaßlich hatte die SPD-Fraktion geschlossen für ihn votiert, während sich die sechs Christdemokraten enthalten hatten. Keine Parteipolitik Rosebrock nahm die Wahl an und Gratulationen entgegen. Er versprach, sich für das Wohl der Gemeinde und seiner Einwohner
einzusetzen. Er werde sich nicht von Parteipolitik, sondern von gesundem Menschenverstand und den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde leiten lassen. Mit einem Dank an seinen Amtsvorgänger fuhr der Bürgermeister fort. Friedhelm Helberg habe es ihm einerseits leicht und andererseits schwer gemacht, den Posten zu übernehmen. Leicht, weil die Gemeinde über „eine nahezu perfekte Infrastruktur“ verfüge und schwer, weil er damit Maßstäbe gesetzt habe. Er habe
im Verlauf der zurückliegenden sieben Jahre viel von Friedhelm Helberg gelernt – zum Beispiel, dass es gelingt, Ziele mit Beharrlichkeit, mit Dickfelligkeit und mit Geschmeidigkeit zu erreichen. Zudem habe er erkannt, „dass man nie am Ziel ist“.
Die Nartumer haben es auch fortan nicht weit, wenn sie zum Bürgermeister wollen. Nach Friedhelm Helberg ist
mit Lars Rosebrock (links) auch dessen Nachfolger einer der Ihren, dem Gemeindedirektor Johann-Dietrich
Klintworth (rechts) zur Wahl gratulierte.