Aktuelles aus Nartum
Gelungene Mischung aus Bilderschau und Flohmarkt lockt viele Interessierte nach Nartum
Bericht aus der Zevener Zeitung vom 10.04.2019 von Frauke Hellwig
Schöner hätte der Tag wohl kaum aussehen können: Über Nartum und dem alten Bauernhaus, in dem Gabriele Schnars einen Teil ihres künstlerischen Schaffens der vergangenen Jahre verkaufte, lachte die Sonne von einem blankgeputzten Himmel. Das lockte so manchen Interessenten aus dem Ort selbst, aber auch aus der Umgebung und sogar von weiter her an, um ein wenig in den überwiegend groß dimensionierten Werken zu schwelgen.
Gleichzeitig schauten aber auch einige Flohmarktgänger vorbei, denn parallel zur Lagerräumung von Gabriele Schnars gab es auch noch allerlei interessantes Beiwerk zu erstehen. Alte Truhen, geschnitzte Sitzbänke, ein altes Bettgestell aus Holz, aber auch Bücher, Schuhe, Spiele, altes Geschirr und viele andere schöne und praktische Gegenstände suchten an diesem Tag einen neuen Besitzer.
Die Gemälde der 55-jährigen Künstlerin waren dabei thematisch geordnet, reichten von Darstellungen eher klarer Interieurs wie zum Beispiel einem Badezimmer, die noch aus ihren Studienzeiten stammten, über informelle und monochromatische Arbeiten bis hin zu Landschaftsporträts, die von der Gestaltung und von der Farbgebung her an Worpsweder Künstler erinnerten. So wie das Werk von 1988, das den simplen Namen „Tannenbäume“ trägt und von eher dunklen Farben geprägt ist. Doch es gibt auch andere Werke, die vor Farbe nur so strotzen. Einige davon haben es Silke und Rolf Wilms-Eilers besonders angetan.
Das Ehepaar aus Wiefelstede schwankt zwischen „Fortuna“, „Baltes“ und „Lydia“, auch weil man auf beiden Bildern, trotz einer gewissen Abstraktion, durchaus noch eine angedeutete Struktur erkennen kann. Die Namen der Bilder vergibt Gabriele Schnars zum Teil nach römischen, griechischen oder auch babylonischen Göttinnen und Göttern, je nachdem ob ein Werk eher männlich oder weiblich ist. „Wir sind zusammen zur Schule gegangen und seitdem lose in Kontakt geblieben“, sagt Silke Wilms-Eilers lachend. „Ich hätte daher einfach gern ein Bild von Gabi als Anknüpfungspunkt.“ Zwei Wände hätten sie noch frei und haben sich dann nach sorgfältiger Überlegung dazu entschlossen, die drei ausgewählten Werke mitzunehmen und in ihrem Haus einmal zur Probe aufzuhängen.
„Das ist wichtig, damit man sehen kann, ob das Bild an dem Platz auch wirkt, wo man es aufhängen möchte“, betont die Künstlerin. Bilder, die nicht verkauft werden, die nehme ich mit nach Berne und werde sie dort lagern“, erläutert Gabriele Schnars. „Man kann sie aber nicht einfach in einer Garage oder etwas Ähnlichem unterstellen, denn sie müssen temperiert stehen.“
Der Stil der Berner Künstlerin kommt bei den Besuchern an diesem Tag sehr gut an, das bestätigt auch Barbara Zimmer-Wallbröhl, die sich als sehr kunstinteressiert beschreibt, auch selbst malt und eine kleine Galerie betreibt. „Die Künstlerin hat schon einen interessanten Stil, der mich bei einigen Bildern durchaus an die Worpsweder Maler erinnert.“
Doch wenn es um Kunst geht, dann zählen am Ende ganz verschiedene Aspekte. Es muss vieles zusammen passen: Das Motiv, die Farbgebung und nicht zuletzt auch die Größe, denn die Bilder von Gabriele Schnars sprengen nicht selten die Möglichkeiten vieler Besucher.
„Die Bilder sind wirklich toll und ich habe absoluten Respekt vor der Arbeit, aber man muss eben auch den Platz dafür haben“, sagt Nicole Wirschke, die gemeinsam mit Freunden aus Nartum vorbeigeschaut hat.
Auch Dino Seppmann ist mit dabei, einfach nur so. „Ich dachte, wir gucken uns das mal an. Die Bilder gefallen mir schon, passen aber nicht zu uns ins Haus – am Ende entscheidet aber ohnehin meine Frau“, sagt er noch mit einem Augenzwinkern. Auch Lena und Joachim Braun aus Reeßum waren von der Mischung aus Bildern und Flohmarktartikeln sehr angetan. „Ich habe mich gleich in das Bett draußen vor der Tür verliebt“, meint Lena Braun lachend. Weil auch die beiden Töchter Mientje und Helen von dem schönen Holzgestell begeistert waren, hat es am Ende dann tatsächlich seinen Weg nach Reeßum gefunden und wird zu einer Bank umgearbeitet.
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