Trio Glorioso zum zweiten Mal Gast der Kempowski-Stiftung in Nartum – Noten, die verzaubern
Bericht aus der Zevener Zeitung vom 19.09.2018 von Bernhard Jung
Mit dem Trio Glorioso hatten die Veranstalter der Kempowski- Stiftung Haus Kreienhoop wieder einmal hochkarätige Musiker zu Gast. Mathilde Helm (Blockflöte und Violine), Sornitza Patchinova (Violine) und Makiko Eguchi (Klavier) gaben das Herbstkonzert. Mit Werken von Vivaldi und Johann Sebastian Bach wurde klassische Musik von höchster Brillanz geboten.
Stürmisch begann es an diesem Spätnachmittag im Kreienhooper Flügelsaal. Vivaldis „La tempera di mare“, war der Auftankt des diesjährigen Herbstkonzertes. Stürme, die über das Meer ziehen und Landstriche verwüsten, ja sehr aktuell in diesen Tagen. Doch so wie Karl May niemals in Amerika war, hatte Vivaldi auch kein Schiff betreten. „Die wahren Abenteuer sind im Kopf“, hatte ja André Heller schon gesungen. Stücke von Ernest Bloch und Johann Sebastian Bach überzeugten Kenner und ließen Musik-Laien träumen. „Schindlers Liste“ war das Thema des Komponisten John Williams und „Summer Days Suite“ erinnerte an das Berlin der 30er Jahre.
Mathilde Helm spielt Blockflöte und Violine mit höchster Präzision. Blockflöte, damit hat man ja schon Generationen von Schülern gequält. Wenn sie nur sehen und hören könnten, was man aus so einem Ding alles zaubern kann. Schaut man Mathilde Helm beim Musizieren zu, gewinnt man den Eindruck, da spiegeln sich in ihren Augen die Noten und werden zu Melodien, die verzaubern.
Helm ist erst kürzlich nach Hesedorf gezogen und wohl eine der fähigsten Musikerinnen im Kreis. Man sollte dort freundlich zu ihr sein, denn Helms kann mit ihrem Flötenspiel sicher auch Kinder verzaubern. Mit im Trio ist die Pianistin Makiko Eguchi aus Japan, wen wundert das noch, wo die Menschen dort nahezu „verrückt“ sind nach klassischer Musik aus Deutschland. Sornitza Patchinova, die dritte im Bunde, stammt aus Bulgarien, und das Spiel auf der Violine ist ihre Passion. Es war für alle, die daran teilgenommen haben, ein unvergesslicher Konzertabend. Mit dem Niveau großer Künstler auf den Bühnen dieser Welt sind die Veranstaltungen im Hause Kempowski durchaus zu vergleichen.
Nur die Eintrittspreise sind wesentlich moderater, geradezu bescheiden, wenn andernorts für solche Darbietungen das Fünffache bezahlt werden muss.