Verantwortliche stellen Planungen vor – Verein 2012 gegründet – Fernsehen mehrere Male vor Ort
Der erste Ober-Hafenmeister in Nartum, Hans Dieter Stemmann, sowie der erste Hafenmeister Tobias Brunkhorst und Kollegen hießen am Wochenende die Damen des Landfrauenvereines Zeven im Nartumer Hafen willkommen.
Sie wurden mit einer Rede begrüßt. Alles habe 1996 begonnen, als sich zwei Nartumer mit der Problematik der schmelzenden Polkappen befassten. Als Ergebnis gründete man im Frühjahr 2012 den Hafenverein, so berichtete Hans Dieter Stemmann.
Selbstverständlich setzten sich die Gründerväter zum Ziel, dem Wort Hafen auch gerecht werden. So wurden bereits ein Deich geschüttet und Strandkörbe errichtet sowie ein Leuchtturm gebaut, der derzeit allerdings Winterpause hat und im Nartumer Dock ruht.
Das Interesse am Verein und die Aufmerksamkeit, die dieser inzwischen bundesweit erregt, sind groß. Warum man überhaupt ein Boot auf plattes Land setzen sollte, wusste der Ober-Hafenmeister gekonnt zu beantworten. „Vor 3700 Jahren gab es bereits Menschen, die ein Boot auf Land setzten“, führt er an. Anfängliches Belächeln sei Anerkennung gewichen, als letztlich das Wasser kam. Es sei schlicht der „Nartumer Weitblick“, der das Boot nach Nartum brachte, erklärt er grinsend. Außerdem sei der Verein, der in der Tat aus einer Laune heraus gegründet wurde, ein subtiler Hinweis auf den Klimawandel. Dass das Fernsehen bereits mehrere Male vor Ort war, zeigt, dass die Idee des Vereins medienwirksam ist.
Zudem luden die „Seemänner“ die Landfrauen zum diesjährigen Hafengeburtstag am 20. August ein. Inzwischen verfolge der Verein Planungen für den Bau eines so genanntes Gezeitenkraftwerks, damit die „Insel Nartum“ autark bestehen könne.
Es waren etwa 30 Landfrauen, die den Worten der Hafenmeister lauschten. Das schlechte Wetter konnte der Runde nichts anhaben. Und die Gäste kündigten an, schon mal das Schlauchboot aufzublasen, um zum Hafengeburtstag vorbeischauen zu können.
Anschließend setzten sie ihre Tour fort und kehrten am frühen Abend im „Neptuns Inn“ alias Nartumer Hof ein. Dort gab es ein Grünkohl. Die Hafenmeister untersuchten vorsichtshalber noch einmal den Deich und stellten fest: „Er ist sicher“. (ja)