Hafenverein Nartum diskutiert über Amtszeit des Vorstands und Eintragung ins Vereinsregister
Bericht aus der Zevener Zeitung vom 9.1.2017 von Wolfgang Millert
Nach Berichten der Führungsmannschaft, Logbuchverlesung und Auszeichnung von Mitgliedern war die fünfte Hauptversammlung des Hafenvereins Nartum in „Neptuns Inn Gasthaus Hoppen“ am Freitagabend auch von angeregten Diskussionen und durchaus ernsthaften Anträgen geprägt.
Hafenmeister Tobias Brunkhorst begrüßte zudem Sänger des Zevener Shantychors Windjammer mit launigen Worten, indem er feststellte, dass sie trotz Kälte und schweren Eisgangs nach Nartum gesegelt seien.
Inzwischen gehören neben Captain Frits Hooijberg sieben weitere Crewmitglieder des Zevener Shantychors Windjammer dem Hafenverein an. Mitteldecksmann Henk Tijink wurde gar als 100. Mitglied eine besondere Auszeichnung zuteil.
In seinem Jahresbericht erwähnte Brunkhorst den Besuch der Zevener Landfrauen, die sich nach der Hafenbesichtigung bei rauer See in der Kombüse wieder gut erholt hätten.
Eine Studienreise habe den Hafenverein zum Schiffshebewerk nach Scharnebeck geführt. Da jenes zu unmodern geworden ist, sei man bereit, das Bauwerk per Selbstabholung nach Nartum zu überführen.
Tobias Schierholz teilte mit, dass der mächtige Vereinsleuchtturm sich in der Renovierungsphase befinde und künftig sogar ausfahrbar sein werde. Das Flaggschiff „Casanova“ auf dem Hafengelände benötige einen neuen Deckanstrich. Der unermüdliche Schiffskosmetiker Peter Stührmann befand, dass fünf Zentimeter Wasser im Rumpf gleich null seien. Für geleistete Dienste wurde dem Leichtmatrosen die Urkunde „Schöner Peter vom Campingstrand“ verliehen.
Logbuchführer Frank Jagels berichtete von seiner Mission bei der indonesischen Marine, in der man kürzlich einen geeigneten Partner gefunden habe. Es sei ein Unterstützungskontrakt, „Association of Harbourclub Nartum- Oberegg Submarinefriends and Indonesien Navi“ (AHOI) unterzeichnet worden.
Das Geheimnis um den im Sommer im Hafenbecken angespülten Anker, der jetzt die Deichkrone ziert, ist gelöst. Der Besitzer habe sich gemeldet und befinde sich nach Aussagen von Frank Jagels in aussichtsreichen Übernahmeverhandlungen mit den Nartumern.
Bei den Anträgen wurde mehrheitlich zugestimmt, künftig die Vorsitzenden anderer Vereine einzuladen, die Dorfjugend „Fight Club“ erhält eine Zuwendung von 250 Euro, der Hafenverein wird Mitglied im Förderverein des TuS Nartum. Nach eingehender Diskussion wurde dem Ansinnen eines Kölner Mitglieds stattgegeben, wegen der Karnevalszeit die Hauptversammlung künftig im März abzuhalten. Ein gestiftetes Fass Bier aus Köln hatte die letzten Zweifler überzeugt.
Die Amtszeit der Hafenmeisterei von 50 auf fünf Jahre herabzusetzen, wurde ebenfalls befürwortet. Wie im Vorfeld angekündigt, übergab Zahlmeister Dieter Hatwig sein Amt an Thorsten Hellriegel, zu dessem Stellvertreter Steffen Meyer gewählt wurde.
Dem Ansinnen, den Hafenverein ins Vereinsregister einzutragen, folgte eine lange, angeregte Debatte. Schließlich wurde die Hafenmeisterei beauftragt, die Modalitäten auszuloten und zur Entscheidung eine gesonderte Mitgliederversammlung einzuberufen.
3 Fragen an . . .
Henk Tijink, 100. Mitglied im Hafenverein
Warum sind Sie Mitglied beim Hafenverein geworden?
Wegen der zu erwartenden Polarschmelze eine grüne Wiese als Hafengelände zum Hochwasserschutzgebiet zu deklarieren, das ist eine Superidee, auf die man erst einmal kommen muss. Die hätte eigentlich auch von den Holländern stammen können. Aber manchmal lernen wir in Sachen Wasserbau ja auch noch etwas dazu.
Was fühlen Sie, als 100. Mitglied so bejubelt zu werden?
Die Zahl ist purer Zufall, über die ich nicht nachgedacht habe. Aber, dass die Beitrittsurkunde mir „außerordentlichen Respekt für Weitsicht vor dem Ansteigen der Meeresspiegel“ bescheinigt, schmeichelt mir doch ein wenig. Diese Jahreshauptversammlung heute Abend war von heiteren Wortbeiträgen, aber auch von ernsthaften Diskussionen geprägt. Ein geselliges Vereinsleben, das seines Gleichen sucht.
Was verbindet Sie mit den Nartumer „Seeleuten“?
Die sind jedes Mal mit ihrem riesigen Leuchtturm ein absoluter Hingucker auf dem Zevener Matjesfest. Wir haben im Laufe der Zeit eine feste Freundschaft mit den Jungs geschlossen. Deshalb kommen wir mit unserem Shantychor Windjammer auch gerne zu den Matrosen zum Hafenfest nach Nartum. Wir freuen uns schon auf das nächste Zusammentreffen am 17. Juni beim Matjesfest im „nassen Eck“ von Zeven und auf das Nartumer Hafenfest hinter dem Deich im September. (mi)
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