Wie aus frischen Äpfeln aromatischer Most entsteht
Geschrieben von Frank JagelsMühlenverein Nartum veranstaltet zum vierten Mal seinen Aktionstag um die heimischen Früchte – Letzter Backtag in diesem Jahr
Bericht aus der Zevener Zeitung vom 19.09.2015
Was kann einem leckeren Apfel besseres passieren, als zu fruchtig, aromatischem Saft verarbeitet zu werden? In Nartum wurde die Ernte der vielen Apfelbäume, die im und um das Dorf herum stehen, eingesammelt und vor Ort verarbeitet. Und das sind wirklich viele Bäume, wie die große Anzahl angelieferter Kisten und Körbe zeigte. Da gab es einiges zu tun für die Mitwirkenden an dieser Aktion, die in diesem Jahr bereits zum vierten Mal vom Nartumer Mühlenverein initiiert wurde.
Zuerst wurden die grünen, gelben und roten Früchte sorgfältig in großen Wannen gewaschen und anschließend in einem großen Häcksler zerkleinert. Dann wurde der Fruchtbrei in die Pressen gefüllt und mit ordentlich Muskelkraft bis auf den letzten Tropfen ausgepresst. An der nächsten Station wurde dieser Saft auf 80 Grad erhitzt, denn die Leckerei soll ja noch einige Monate lang halten – wenigstens bis zum Aufstellen des Weihnachtsbaums am 28. November. An dem Tag lädt der Mühlenverein zu seiner traditionellen Adventsfeier ein, die mit Apfelmost aus eigener Produktion, Glühwein, Waffeln und Schmalzbroten gefeiert wird. „Dann können die Nartumer den Saft auch in den praktischen Fünfliter-Kanistern kaufen“, informierte Birgit Grabau vom Mühlenverein.
Es ist eine Aktion für das ganze Dorf, betonte sie. Alle kommen zusammen und produzieren gemeinsam etwas. Das ist Dorfleben im besten Sinne. Vor allem die Kinder lernen dabei, dass Apfelsaft nicht zwangsläufig aus dem Tetrapack kommt, sondern aus den Früchten, die im Sommer an den Bäumen vor der Haustür reifen, selber hergestellt werden kann. Der schmeckt dann so, wie die unterschiedlichen Apfelsorten, die gemeinsam in die Presse kommen – einfach lecker.
Nur wenige Meter weiter im Backhaus hatten der gelernte Bäcker Peter Fritsche und Peter Wedemeyer schon ganz früh am Morgen den Brotteig und den Holzofen vorbereitet. Rund 85 Brote wurden am Nachmittag zum Verkauf angeboten und der ist meist schon nach einer Viertelstunde wieder vorbei, versicherten die beiden ehrenamtlichen Bäcker lachend. „Wir haben Mehrkorn-, Zwiebel- und Graubrot im Angebot und die haben schon viele Liebhaber“, meinte Peter Fritsche. (he)