Dienstag, 20 September 2016 21:06

Süß und herzhaft kombiniert

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Gemütlichkeit im historischem Ambiente – das schätzten beim Nartumer Zwiebelkuchenfest auch diese jungen Eltern mit ihrem Nachwuchs. Bei erträglichen Temperaturen konnten die Kinder draußen auch spielen, während die Erwachsenen Wein und Backwerk genossen. Gemütlichkeit im historischem Ambiente – das schätzten beim Nartumer Zwiebelkuchenfest auch diese jungen Eltern mit ihrem Nachwuchs. Bei erträglichen Temperaturen konnten die Kinder draußen auch spielen, während die Erwachsenen Wein und Backwerk genossen. Jung

Mühlen- und Heimatverein kredenzt Zwiebelkuchen und jungen Wein im Ortsmittelpunkt

Bericht aus der Zevener Zeitung vom 20.9.2016 von Bernhard Jung

Im historisch gestalteten Nartumer Ortsmittelpunkt am Brink wurde es am Sonntagnachmittag so richtig gemütlich. Es gab Zwiebelkuchen aus dem Steinofen, und dazu jungen pfälzischen Wein – besser bekannt als „Federweißer“.

Die historische Mühle, eine Kräuterspirale und das hergerichtete Backhaus mit dem Steinofen bilden eine schöne Kulisse zum Verweilen, Besichtigen und gemütlichem Beisammensein. Auf der Wiese inmitten alter Eichen gab es Pfälzer „Federweißer“ und Zwiebelkuchen. Roter „Federweißer“, das klingt schon etwas kurios, gibt es aber – und dieser kam aus Italien. Der besser bekannte weiße „Federweißer“ wurde aus der Pfalz herbei geschafft. Der Zwiebelkuchen, auch ein Produkt mit pfälzischen Wurzeln, wurde jedoch im Nartumer Backofen historischen Ursprungs zubereitet.

Georg Lang ist Vorsitzender des Nartumer Heimat- und Mühlenvereins und schon von Beginn an dabei, und er kommt ursprünglich aus – genau – der Pfalz. Speck und Zwiebeln auf Teig gebacken, das erinnert so gar nicht an Kuchen, der nach herkömmlichen Begriffen vor allem süß sein soll. Eigentlich ähnelt so ein Backblechprodukt doch eher einer Pizza. Aber gegen solch eine Bezeichnung würden sich die Zwiebelkuchen-Bäcker wohl verwahren. In Nartum ist man allerdings flexibel, und so wurde für die Kinder Pizza gebacken. Das kam bei den jüngeren Besuchern des Festes prima an. Nur der „Federweißer“, obwohl zuckersüß, war für diese Altersgruppe natürlich tabu.

So genannte Weinkenner rümpfen beim Wort „Federweißer“ oft die Nase. Nun ist „Federweißer“ gar kein Wein, sondern Traubenmost im mehr oder weniger fortgeschrittenen Gärzustand, wobei Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Trotz hoher Süße kann da doch schon einiges an Prozenten drin sein.

Zwölf Jahre besteht der Nartumer Mühlen- und Heimatverein, der sich der Tradition und Kultur von Nartum und Umgebung widmet. Aber auch Traditionen und Produkte aus südlichen Gefilden sind hier willkommen – und sogar einen Hafenverein gibt es. Behaupte also niemand, die Nartumer seien weltfremd.

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