Lauschiger Sommerabend mit Live-Musik auf Platt
Geschrieben von Frank JagelsBesucher hören im Nartumer Mühlenviertel Geschichten und Evergreens – Tischlermeister gibt Dönjes zum Besten
Bericht aus der Zevener Zeitung vom 28.8.2018 von Bernhard Jung
Von wegen „lauschig“: Lausig kalt war es an diesem Sommerabend im Nartumer Mühlenviertel. Nach heißen Sommerwochen fühlten sich die Temperaturen schon frostig an. Unter 20 Grad zeigte das Thermometer an. Da aber alle Plätze im Zelt vor dem Backhus besetzt waren, konnten die Besucher kuschelig zusammenrücken, so etwas wärmt ja auch. Zudem gab es Getränke und vor allem plattdeutsche Musik. Damit wurde es dann doch lauschig.
Lauschen konnten die Gäste Manfred Schröder, „de Ehrenbrand- un Dischlermeister ut Naaben“. Der gab ordentlich Döntjes zum Besten. Wahre Begebenheiten aus Nartum und umzu, verpackt im tiefsten Nartumer Platt. Da ging es ganz schön zur Sache und viele der Anwesenden wussten genau, was gemeint war. Lachtränen flossen ordentlich.
Auf der plattdeutschen Ebene blieben auch Werner Winkel und Wieland Nord. Kann man sich bei dem Namen „Plattgold“ ja denken. Oldies, Irish Folk und traditionelle Lieder gaben die beiden Sänger zum Besten. Melodisch, melancholisch und auch Witziges wurde da gesungen und mit Cello, Gitarre und Mundharmonika begleitet.
Besonders ernst geht es da aber auch nicht zu, wenn englischsprachige Evergreens gnadenlos auf Platt getrimmt, aber nicht platt daher kommen. Aus Paul Simons „Fifty ways to leave your lover“ wird dann „Fööfftig Padden, din Deern to verlatten“ – sehr amüsant. Die Lieder von Knut Kiesewetter durften nicht fehlen. Und so wurde natürlich auch geschunkelt.
„Wenn de Wind dör de Bööm weiht, Un Gras nich mehr wassen deiht, Un geel all ward, denn kummt bald de Tied….“. Wem da nicht lauschig bei wird, da kann man nur sagen „Mien Gott, he kann keen Plattdüütsch mehr un he versteiht uns nich.“
An diesem gemütlichen Abend in Nartum wurde von den Besuchern wahrscheinlich alles verstanden und kalt war’s dann auch nicht mehr. (bj)