Nartumer Mühlen- und Heimatverein schafft Blühflächen und sät „Verdener Imkermischung“
Bericht von Bernhard Jung vom 08.05.2019
In ganzer Pracht erblühen sie, die Apfelbäume, die vor Jahren von den Nartumern gepflanzt wurden. Und auch an diesem Tag hatten die Naturfreunde des Mühlen- und Heimatvereins Glück beim Aussähen einer Naturwiese nahe des Friedhofs. Zur morgendlichen Aussaatzeit brachte die Sonne herrliches Arbeitswetter und auch am Nachmittag half Petrus und wässerte die frische Saat mit einem ergiebigen Dauerregen.
Insekten, diese Plagegeister, die uns immer und überall zwicken und zwacken, brummen und summen, sich in unsere Kaffeetasse stürzen. Lästig sind die doch, aber erinnern uns zuweilen auch daran, dass wir noch leben, aber bitte schön nicht allein auf dieser Welt sind. Die Bienen gehören ja auch zu den Insekten, haben aber ein besseres Image, bringen sie uns doch den süßen Honig. Und wer weiß schon, dass die Honigbiene das drittwichtigste landwirtschaftliche Nutztier ist. Gleich hinter Schwein und Rind, kommt dieser Summer, wobei nicht einmal der Honig, sondern die Bestäubungsleistung auf Äckern und Wiesen gerechnet wird.
Keine Bienen, keine Birnen, keine Kirschen und Äpfel, so einfach ist das. Aber auch Spinnen, Mücken und all das Getier, was uns manchmal stört oder ekelt, gehören in unsere Welt. Ohne Insekten keine Vögel, keine lockeren Böden und niemand "räumt" totes Holz oder Tierkadaver auf, auch das ist eine Wahrheit. Ganze Ökosysteme können kollabieren, wenn diese "Viecher" fehlen und dann geht es wohl auch uns Menschen an den Kragen. Bienen, Insekten und Biotope, das ist schon längst kein Thema mehr nur für sogenannte Ökospinner. Gerade in diesen Tagen tagte die Weltartenschutzkonferenz in Paris und warnte eindringlich vor Verlust der Artenvielfalt, dem sie die gleiche Bedeutung wie die Erderwärmung beimisst. Und da Schuldzuweisungen auch nicht weiter helfen, sondern Umdenken und Anpacken angesagt ist, haben die Nartumer schon mal damit angefangen. Reinhard Hellberg musste man nicht lange bitten. Er ist im Besitz einer Wiese, die er zwar ab und zu zur Heuernte nutzte, aber für so eine Bienen- und Insektenheimat hatte er locker 1000 qm über. Nicht nur das, mit Trecker Egge und Walze half er die Fläche für die Saat vorzubereiten. Die wurde dann von eifrigen Helfern des Mühlenvereins eingebracht und man freute sich über den Regen am Nachmittag. Nun wird es hier bald brummen und summen.
"Ich mache das gern und habe die Fläche zur Verfügung gestellt, damit hier Bienen und Insekten was zu futtern haben. Das gehört doch auch zur Landwirtschaft und unserer Natur" Reinhard Hellberg
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